Das Labyrinth ist eine interaktive Ausstellung, die über das Leben auf der Straße und/oder Drogenkonsum und -sucht aufklärt.

Ziel ist es, den Besucher*innen Mitgefühl und Verständnis für Menschen zu vermitteln, die Erfahrungen mit Drogen und/oder dem Leben auf der Straße haben sowie Identifikation und Auseinandersetzung mit dem Thema zu ermöglichen.

Durch welchen Raum die Ausstellung (bzw. das Leben) betreten wird, entscheidet das Glück.

Die Ausstellung ist als Lebensweg konzipiert. Zu Beginn steht ein Glücksrad, welches darüber entscheidet, durch welche Tür das Labyrinth betreten wird – sprich, in welches Leben, mit welchen Voraussetzungen der Besucher in die Ausstellung „hineingeboren“ wird.
Der erste Raum repräsentiert die Kindheit, das Elternhaus und die Umstände des Heranwachsens.

Nach der „Kindheit“ kommt die „Versuchung“. Hier stehen zwei Räume zur Wahl. Erst nach Betreten des Raumes wird klar, was sich hier verbirgt. Entweder die Versuchung legaler psychoaktiver Substanzen, wie Kaffee, Alkohol oder Nikotin, oder aber illegaler Substanzen, wie Marihuana, Koks, sogenannter Partydrogen oder Heroin.

Im nächsten Schritt entscheiden die Besucher*innen, ob sie der Versuchung nachgeben oder nicht.
Diese Entscheidungen müssen bewusst, mithilfe der in der Kindheit ausgewählten Voraussetzungen (Persönlichkeitskarten) getroffen werden.

Der nächste Abschnitt ist dem Konsum gewidmet. Hier erfährt und nachvollzieht der Besucher einen Rausch, an den im direkten Anschluss die Vergiftungs- oder Entzugserscheinungen geknüpft sind.

Die nächste Entscheidung steht bevor. Wie hat man den Rausch erlebt, wie im Verhältnis dazu die Entgiftung (den Kater)? Auf Basis dieser Erlebnisse wird entschieden, ob man noch einmal in den Rauschraum zurück möchte, vielleicht hat man noch nicht alles entdeckt? Und schon ist man süchtig und gerät zwangsläufig in eine Krisensituation, aus der es mehrere Auswege gibt.

Hier kann beispielsweise gewählt werden, ob Hilfe angenommen wird. In dem Raum „Hilfe“ werden verschiedenste Angebote vorgestellt, von Therapeut*innen über Streetworker*innen und Substitutionsangebote bis hin zu Freunden und Familienangehörigen.

Nach diesem Weg mit verschiedenen Entscheidungsmöglichkeiten, Krisen, Weichen, Hilfe und möglichen Rückschlägen und gegebenenfalls dem Tod, wird der Besucher in ein Café entlassen, das Anregung und Raum bietet, bei Kaffee und Kuchen über das Erlebte zu resümieren.

Bewirtung und Gebäck werden mit Hilfe von tagesstrukturierenden Maßnamen organisiert, sodass ein Kontakt zustande kommen kann. Außerdem bietet das Café auch Passanten die Möglichkeit, mithilfe einer Info- Installation mehr über das Thema zu erfahren. Hier steht eine Bühne, auf der Vorträge oder Aufführungen zu dem Thema angeboten werden.

Posted by:Eva Müller